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  • AutorenbildUwe Kronenberg

Hilfe im Masken Chaos

Aktualisiert: 9. Okt. 2021

Corona hat nicht nur unser Leben, sondern auch den Markt der Mund und Nasen Schutzmasken komplett durcheinander gewirbelt.


Vor der Pandemie wurden diese Schutzmasken hauptsächlich im Gesundheits- und Arbeitsschutz Bereich benötigt.

Als Medizinprodukt mit dem CE-Zeichen (z.B. CE 0158) gekennzeichnet nach europäischen Normen geprüft und zugelassen war die Qualität gesichert.


Verkauft wurden sie meistens über den Sanitärfachhandel, der eine spezielle Genehmigung zum Handel mit Medizinprodukten hat.


Durch Corona wurde der Mund-Nasen-Schutz plötzlich zum normalen Gebrauchsgegenstand und die Nachfrage ging durch die Decke.


Der Mangel an Schutzmasken führte dazu, dass Gesetze geändert bzw. außer Kraft gesetzt und Sondergenehmigungen für Masken ohne CE-Zeichen erteilt wurden.


Das haben insbesondere chinesische Hersteller und deutsche Importeure genutzt und massenhaft Schutzmasken importiert.


Plötzlich konnte jeder Mund-Nasen-Schutz Masken verkaufen.

So stürzten sich viele Werbeartikel Händler und andere Shops darauf meist ohne irgendeine Ahnung zu haben was sie da eigentlich verkaufen.


Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM hat jetzt gehandelt und ab 1. Oktober 2020 müssen alle neu in den Markt gebrachten Schutzmasken CE-geprüft sein.

Alle zuvor importierten Masken dürfen jedoch weiterhin verkauft werden - auch ungeprüfte.


Und damit ist zunächst einmal das Chaos komplett.

Es befinden sich Milliarden nicht geprüfter Masken auf dem Markt, jeder kann sie verkaufen und kaum einer blickt noch durch.


Deshalb habe ich hier einige Informationen zusammengestellt, die etwas Licht ins Dunkel bringen sollen.


In dieser Vergleichstabelle sehen Sie die Standardmasken mit den entsprechenden Schutzfunktionen (Qualitätsstandards vor Corona):


Wichtig zu wissen:

Nur FFP2 Masken mit CE-Zeichen schützen wirklich effektiv auch den Träger der Maske


Grundsätzlich wird zwischen den folgenden Kategorien unterschieden


  1. Die Mund-Nasen Bedeckung

  2. Medizinische Gesichtsmasken CE zertifiziert

  3. Partikelfiltrierende Halbmasken


Die Mund-Nasen-Bedeckung

Mund-Nasen-Bedeckungen sind im weitesten Sinne Masken, die z.B. in Eigenherstellung gebastelt und industriell gefertigt werden als modisches Gesichtsteil und meist aus Stoff bestehen.

Sie haben keinerlei Qualitätstests durchlaufen und dürfen nicht als Medizinprodukte oder Schutzmasken beworben werden.


Dazu gehören auch im Handel derzeit noch erhältliche industriell meist in China gefertigte Masken die aussehen wie die grünen oder blauen OP-Masken aber ohne jede medizinische Prüfungen.

Jeder sollte sich genau überlegen was er sich da vor die Nase bindet, denn man atmet alles über Mund und Nase ein und für diese meist aus China importierten Billigprodukte übernimmt niemand Verantwortung.


Passen Sie insbesondere bei Shopping Plattformen wie Wish, Real oder Amazon auf.

Dort schicken chinesische Hersteller palettenweise Ware nach Deutschland und keine der Shopping Plattformen überprüft die Qualität der Produkte die Händler dort anbieten.

Wer 50 Masken für 3 Euro kauft muss sich darüber im Klaren sein!

Das ist meines Erachtens am komplett falschen Ende gespart.


Dann lieber selbstgemachte Stoffmasken oder von seriösen darauf spezialisierten Händlern.

Hier können Sie auch schnell einen Selbsttest machen:

Halten Sie die Maske gegen das Licht. Wenn kein Licht durchscheint, kann man relativ sicher sei, dass ein gewisser Schutz gewährleistet ist.


Die Träger all dieser Mund-Nasen-Bedeckungen können sich auf jeden Fall nicht darauf verlassen, dass diese sie oder andere vor einer Virusübertragung schützen, da für diese Produkte keine Schutzwirkung nachgewiesen wurde.


Stoffmasken lassen sich meist in der Waschmaschine idealerweise bei 60 Grad und mit Vollwaschmittel reinigen oder in einem Topf für zehn Minuten abkochen.

Anschließend müssen die Masken auf jeden Fall gut getrocknet werden.


Medizinische Gesichtsmasken

Medizinische Gesichtsmasken (auch OP Operationsmasken genannt) sind meist aus weißem, blauem oder grünem 3-lagigem Vlies. Es sind einfache Einwegmasken, die man zum Beispiel in Krankenhäusern sieht.


Diese Mund-Nasen-Schutz Masken dienen vor allem dem Fremdschutz und schützen das Gegenüber vor möglicherweise infektiöser Tröpfchen desjenigen, der den Mundschutz trägt.

Da der Träger je nach Sitz der Maske Luft nicht nur das Filtervlies einatmet, bieten die Masken kaum Schutz vor erregerhaltigen Aerosolen.

Sie können aber die Mund- und Nasenpartie des Trägers vor einem direkten Auftreffen von Tröpfchen des Gegenüber schützen sowie vor einer Erregerübertragung durch direkten Kontakt mit den Händen.


Die Masken sind Medizinprodukte und sollten das CE-Zeichen (CE + eine vierstellige Nummer) auf der Schachtel aufgedruckt haben.

Bei ungeprüften Masken ist zumindest darauf zu achten, diese von einer vertrauenswürdigen Quelle zu beziehen, denn sonst fühlt man sich in falscher Sicherheit.


Partikelfiltrierende Halbmasken z.B. FFP2 oder KN95


Bei FFP-Masken (Filtering Face Piece) handelt es sich um Halbmasken, die praktisch vollständig aus einem speziellen Kunststoff Filtermaterial bestehen.

Sie bedecken Nase und Mund und schützen vor festen Partikeln (Staub, Viren, Bakterien) und wässrigen und öligen Aerosolen. Ihre Schutzfunktion ist europaweit nach EN 149 normiert. Sie werden auch als partikelfiltrierende Halbmasken oder Feinstaubmasken bezeichnet.

Es gibt zwei Ausführungen, die Halbmaske aus einem Stück (wird meistens im Arbeitsschutz eingesetzt) und die klappbare Variante (sieht etwa so aus wie eine Kaffee Filtertüte).


FFP2 Masken: Atemschutzmasken der Schutzklasse FFP2 eignen sich für Arbeitsumgebungen, in denen sich gesundheitsschädliche und erbgutverändernde Stoffe in der Atemluft befinden.

Sie müssen mindestens 94 Prozent der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 μm auffangen.

FFP2-Masken entsprechen bereits medizinischem Standard für den Umgang mit infizierten Patienten.


KN95 / N95 Masken: Masken der Schutzklassen N95 (US Standard) und KN95 (Chinesischer Standard) sind ähnlich der europäischen Klasse FFP2.

Sie verfügen im Prinzip sogar über eine etwas höhere Filterwirkung von mindestens 95 Prozent der in der Luft befindlichen nicht öligen Partikel.

KN95 Masken wurden im Rahmen von Sondergenehmigungen für begrenzte Zeit zum Import zugelassen, besitzen jedoch meist kein CE-Zeichen da nicht gemäß europäischer Norm.

Deshalb werden KN95 Masken auch meist günstiger als die FFP2 Masken angeboten.

Achten Sie in diesem Fall darauf, dass dort die Norm GB2626-2006, NIOSH approved42 CFR 84 oder JMHLW-2000 angegeben ist.



Mit FFP2 Masken schützen Sie sich optimal und dazu auch noch Menschen in Ihrer Umgebung.


Die FFP2 Maske gibt es auch MIT Ventil. Das Ventil öffnet sich beim Ausatmen, damit die Luft leichter aus der Maske entweichen kann. Beim Einatmen schließt das Ventil, sodass die eingeatmete Luft nicht durch das Ventil in die Atemschutzmaske gelangen kann.

Für Corona eigentlich nicht so gut geeignet, da ausgeatmete Teilchen über das Ventil der Maske in die Umgebung gelangen.


Wer also einen hohen Sicherheitsschutz für sich selbst und das Umfeld haben möchte, sollte gerade bei höherem Ansteckungsrisiko die FFP2/KN95 Masken ohne Ventil benutzen.


Dies ist besonders angebracht in Arztpraxen, Krankenhäusern, Altenheimen, Apotheken und anderen Begegnungsstätten mit vielen Menschen auf kleinem Raum und damit höherem Ansteckungspotential oder mit Risikogruppen zum eigenen und deren Schutz.


Was sollte man beim Kauf von Schutzmasken beachten?

Sparen Sie nicht am falschen Ende!

  • Sie atmen durch Mund und Nase nah am Maskenmaterial.

  • Die Qualität des Maskenmateriales ist entscheidend!

  • Prinzipiell schützt jede Mund und Nasen Bedeckung unterschiedlich je nach Klassifizierung solange keine gesundheitsschädlichen Materialien verwendet werden.

  • Auf der sicheren Seite ist man mit CE zertifizierten Produkten (CE + 4 Zahlen)

  • Nur mit FFP2 bzw. KN95 Masken schützen Sie sich selbst sicher und auch die anderen!

  • Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif - eine medizinische Maske kostet etwa € -,50 bis 1 Euro, eine FFP2/KN95 etwa 1 bis 4 Euro. Das sollte einem die Gesundheit wert sein.


Und hier noch einige Tipps zur Anwendung:


Wie lange kann ich die FFP2 /KN95 Maske verwenden?


Bei industriell hergestellten Schutzmasken wird meist darauf hingewiesen dass es sich um Einwegmasken handelt.

Achten Sie immer auf die Beschreibung. Im Normalfall kann man die Maske also einen Arbeitstag lang ohne Unterbrechung tragen und solange sie nicht verschmutzt, beschädigt oder durchfeuchtet ist.


Wenn man diesen Schutz allerdings nur zum Einkaufen oder kurzzeitig benutzt, ist ein täglicher Wechsel nicht notwendig, solange die Maske unbeschädigt und nicht verschmutzt oder durchfeuchtet ist und man keine Probleme beim Atmen hat.


Auswechseln sollte man die Schutzmasken dennoch von Zeit zu Zeit, da sich vor allem auf der äusseren Seite der Maske Schadstoffe angesammelt haben können. FFP2 Schutzmasken dürfen keinesfalls gewaschen werden, da dann das Filtergewebe beschädigt wird.


Wie wichtig ist der richtige Sitz der Schutzmaske?


Je besser die Abdichtung, desto mehr Einatemluft geht durch den Filter und verschafft Sicherheit.

Da die meisten Masken unterschiedliche Abmessungen und Trageschlaufen haben, testen Sie so lange, bis Sie ein Modell finden mit der richtigen Größe für Ihr Gesicht und die möglichst gut abdichtet.


Was muss man bei Kindern und Atemschutz Masken beachten?


Säuglinge und Kleinkinder sollten aufgrund von Erstickungsgefahr keine Atemschutzmasken tragen.

Möglich ist auch, dass einige Kinder noch nicht reif genug sind, um eine Atemschutzmaske sachgemäß zu verwenden.

Daher sollten Mund-Nasen-Schutz Masken ab dem Grundschulalter zum Einsatz kommen.


Verwenden Sie FFP2 Masken möglichst nur, wenn diese von den Behörden vorgeschrieben und für Kinder zugelassen sind.

Nutzen Sie ansonsten einfache Mund-Nasen-Schutz Masken und testen Sie sorgfältig den bequemen Sitz der Maske.

Achten Sie insbesondere bei Kindern auf eine gute Qualität der Masken.


Unten am Ende dieses Berichtes haben wir noch ein Kinder Special angehängt, da hierzu immer mehr Fragen kommen.


Wie kann man sicher sein gute Qualität zu kaufen?


In Apotheken, Drogerien und Sanitätsfachgeschäften kann man davon ausgehen, dass es sich um fachlich qualifizierte Anbieter handelt.

Online ist das bei der Riesenauswahl schwieriger.

Wir haben Ihnen auf unserer Pinterest Seite einige Beispiele mit Links zu professionellen Anbietern bereitgestellt. Kennen Sie weitere, dann informieren Sie uns bitte.


Und hier die vom BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) aktualisierte Abbildung über die verschiedenen Maskentypen + Schutzvisiere:



Wie weiter oben angekündigt noch einige Zusatzinformationen zum Tragen von Masken bei Kindern?


Kinder Special - Welche Maske für mein Kind?


Es gibt immer mehr Hinweise, dass Kinder zwar nur sehr selten an Corona erkranken, sich aber wahrscheinlich genauso häufig infizieren wie Erwachsene.


Konsequenz kann sein, dass neben alternativen Unterrichtsformen, verlängerten Ferien oder Aussetzung der Schulpflicht auch eine Ausweitung der Maskenpflicht denkbar ist.


Daher hier einige Tipps speziell für das Maskentragen bei Kindern.


Ab wann sollten Kinder eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen?


Die deutsche Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin (DGKJ) empfiehlt das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ab dem Grundschulalter ab sechs Jahren – allerdings mit Einschränkungen.

Wenn Kinder die Maske akzeptieren ist das kein Problem.

Gibt es aber starke Widerstände, sollten Kinder nicht dazu gezwungen werden.


Für Kleinkinder sind Masken nicht zu empfehlen.

Bei Säuglingen darf man keine Maske aufsetzen, weil sonst das Risiko besteht, dass sie den plötzlichen Kindstod sterben.


Generell gilt bei Kindern, dass sie nicht mit Maske einschlafen dürfen und auch beim Spielen, Rutschen oder Schaukeln sollte kein Kind eine Maske tragen, um ein Hängenbleiben oder anderweitige Verletzungen auszuschließen.


Wann sollte bei Kindern auf einen Mund-Nasen-Schutz verzichtet werden?


Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte empfiehlt, dass Kinder mit schweren Atemproblemen sowie junge Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung oder mit Verhaltensauffälligkeiten nur in Rücksprache mit einem Kinder- und Jugendarzt Masken tragen sollten.


Welche Mund-Nasen-Bedeckung ist für Kinder geeignet?


Die oben erklärten Typen Mund-Nasen Bedeckung und die Medizinische Gesichtsmaske sind prinzipiell geeignet.


Verzichten sollte man dagegen bei Kindern auf die partikelfiltrierenden FFP2 Masken und nur nutzen, wenn diese von den Behörden vorgeschrieben und speziell für Kinder zugelassen sind.


Während bei Erwachsenen die FFP2 Maske den besten Schutz gewährt, kann diese nicht an die kleineren Dimensionen für Kinder angepasst werden und erfüllt damit auch nicht die gewünschte Schutzfunktion. Auch ist das Atmen unter der Maske etwas schwieriger.


Was muss beim Tragen der Maske beachtet werden?


Die Maske sollte an Größe und Gesichtsform des Kindes so angepasst sein, dass sie um Mund, Nase und Kinn an allen Seiten locker schließt und dabei möglichst bequem ist.


Die um Ohren und Hinterkopf geführten Bänder dürfen dabei nicht einschneiden, die Haut hinter den Ohren sollte regelmäßig kontrolliert werden um Entzündungen vorzubeugen.


Generell sollte Kindern extrem lange Tragezeiten erspart bleiben.


Die Außenseite der Maske nicht berühren und beim Anlegen oder Absetzen ausschließlich die Bänder anfassen.


Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät Eltern, das hygienische Anziehen, das Tragen und Ablegen der Masken mit Kindern vor einem Spiegel zu üben.


Was können Eltern tun, um das Tragen einer Maske bei ihren Kindern zu unterstützen?


Das Wichtigste ist natürlich, dass Eltern als Vorbilder vorangehen.

Man sollte auch nicht ständig über die Widrigkeit der Umstände oder die Maskenpflicht klagen.


Je nach Alter der Kinder sollte man den Sinn des Schutzes erklären nämlich die Eindämmung krank machender Viren.


Hilfreich können auch kindgerechte Erklärvideos sein wie zum Beispiel das von den Machern der „Sendung mit der Maus“ hier.


Und hier Infos zu FFP Masken von Stiftung Warentest


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